Online-Büro macht Zugang zum Amt leichter

10.04.24 – von Andreas Otto –

Die Idee für das digitale Bürgerbüro kam vom Leiter des Sozialamts Uckermark. Der Landkreis ist recht dünn besiedelt und die Menschen müssen nach Prenzlau oder nach Schwedt, für einen Termin beim Amt. Gerade für ältere und immobile Menschen ist das ein Problem.
Zwei Jahre hat es gedauert von der Planung bis zum März 2023, als in Templin die erste digitale Amtsstube in Betrieb ging. Insgesamt gibt es jetzt im Landkreis Uckermark fünf Stück.

Vom Prinzip ist es eine Art Online-Meeting mit zusätzlichen Funktionen. Die Kabinen sind barrierefrei zugänglich. Man nimmt Platz, die Tür schließt sich und auf dem Bildschirm erscheint die erste Mitarbeiterin, um nach dem Anliegen zu fragen. Von ihr oder ihm erhält man eine Information, welche Anträge auszufüllen sind und wird gleich an die passende Stelle weitergeleitet. Der Mitarbeiter dort kann durch die Kamera auch auf die mitgebrachten Unterlagen gucken. Ein Tisch mit Scanner macht es möglich, Dokumente gemeinsam auszufüllen. Der Wohngeldantrag, zum Beispiel, kann auf diese Weise gleich bei der Mitarbeiterin in Prenzlau abgeben werden.

Die Mitarbeiterinnen im Amt, also zum Beispiel in Prenzlau, erhalten eine Schulung für den Umgang mit Kamera und Technik. Kommt ein Termin von außerhalb rein, dann läuft er im Prinzip genauso ab wie einer vor Ort, außer dass die Mitarbeiterinnen ein Headset tragen.

Laut Marko Ulrich, Leiter des Sozialamts Uckermark und treibende Kraft hinter dem Projekt, betrugen die Anschaffungskosten für ein digitales Büro 40.000€. Laufende Kosten liegen bei 30.000€ im Jahr.
Technische Probleme gab es natürlich auch. Aber die wurden gelöst. Schwieriger, aber auch lösbar, so Ulrich, seien Fragen des Datenschutzes.

In der Bevölkerung und unter den Mitarbeiter*innen im Amt, gab es sowohl Menschen, die sich über das Angebot gefreut haben als auch Menschen, die sich dagegen sträuben und skeptisch sind. Viel Überzeugungsarbeit ist also nach wie vor notwendig.  Im Moment sind über LISA die Wohngeldstelle und das Sozialamt Uckermark, der Pflegestützpunkt Uckermark und als externes Angebot die AOK erreichbar.
Ziel ist es, das Angebot sowohl technisch als auch von den angeschlossen stellen her zu erweitern.

LISA (Leistungs-, Informations- und Service-Angebot)


im digitalen Bürgerbüro


Untergebracht sind die Kabinen dank einer Kooperation im Kassenraum der Sparkasse

 

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