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13.02.25 –
Rede im Plenum zum Antrag der AfD "Konzeptverfahren zur Sanierung und zukünftigen Nutzung des Flughafengebäudes Tempelhof"
Das Flughafengebäude Tempelhof beschäftigt uns hier im Abgeordnetenhaus schon eine ganze Weile. Eigentlich ist es sinnvoll, dass die Regierungskoalition sagt, was sie sich vorstellt, was sie will und wohin die Reise gehen soll. Die Rede von Herrn Gräff fand ich aber recht unambitioniert.
Unsere Fraktion hat 2015 einen Antrag eingebracht, den Flughafen Tempelhof stufenweise zu einem Kulturhafen und Kreativhub zu entwickeln. Aufgeschrieben wurden Kulturproduktion, Museen, temporäre Ausstellungsflächen, Künstlerateliers, kulturelle Bildung, Film- und Tonstudios, Raum für start-ups, Forschungseinrichtungen und Events. Das haben wir als Ideenskizze auf den Tisch gelegt und das, denke ich, ist nach wie vor gültig. Das Konzept verdient hier nochmal besprochen zu werden.
Etwas Zweites ist wichtig, wenn wir über so große, leerstehende Gebäude sprechen. Das ICC ist ein ähnlicher, bzw. paralleler Fall. Wie können wir diese Gebäude wieder neu nutzen. Am kommenden Montag haben wir eine Anhörung mit der Volksinitiative "Bauwende für Berlin". Sie setzen sich unter anderem dafür ein, dass wir für vorhandene Gebäude neue Nutzungen suchen, statt neu zu bauen. Dazu, die Landesbibliothek im Flughafengebäude unterzubringen, gab es schon einmal eine Debatte und auch eine Studie. Die Volksinitiative hat zum Beispiel die Frage aufgeworfen, warum am Kulturforum ein Museum der Moderne gebaut wird, statt einen Hangar in Tempelhof dafür zu nehmen.
Das macht deutlich, dass wir viel zu gerne neue Gebäude hinstellen, anstatt die, welche schon da sind, wo schon viel graue Energie drin steckt und die gut angebunden sind, weiter zu nutzen. Das ist die Aufgabe der Zukunft.
Wir erwarten vom Senat dass es mit dem Flughafengebäude konzeptionell voran geht. Es wurde eine Projektgesellschaft gegründet, die die CDU zwischenzeitlich einmal auflösen wollte. Klar ist für uns, dass es in öffentlicher Hand bleibt. Das schließt die Einbeziehung privater Partner nicht aus als Mieter oder Pächter.
Die Summe von zwei Milliarden, die immer im Raum steht, ich glaube, die erschlägt einen. Ein stufenweises Vorgehen ist angeraten. Das hat teilweise angefangen. Die Finanzen sind dünn und deshalb braucht man private Partner. Ob es jetzt das Konzept von Herrn Müller vom Euref-Campus sein muss oder andere, das muss sich herausstellen.
Es gibt viele Ideen, es gibt viele Sachen, die schon aufgeschrieben sind. Daran muss weiter gearbeitet werden. Das ist Aufgabe des Senats und da erwarten wir Ergebnisse und einen Plan, wie es tatsächlich weiter geht. Damit wir nicht die nächsten vierzig Jahre diese "Schrottimmobilie" einfach so dastehen haben.
Antrag Bündnis 90 / Die Grünen vom 15.06.2015
"Vom Flughafen Tempelhof zum Kulturhafen und Kreativhub Tempelhof"
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