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30.09.20 –
Meine Antwort auf die Online-Petition #InklusionsSportpark für Berlin! Ein Sportpark für ALLE!
Liebe UnterstützerInnen der Petition zum Inklusionssportpark,
als Abgeordneter des Wahlkreises um den Jahnsportpark bin ich an der Weiterentwicklung des Areals stark interessiert und gegenwärtig an Gesprächen in der Regierungskoalition über das weitere Vorgehen und die Finanzierung beteiligt.
SPD, Linke und Bündnis 90/Die Grünen haben bereits 2016 in der Koalitionsvereinbarung das Ziel der Sanierung und Weiterentwicklung des Jahnsportparkes als Inklusionssportpark festgeschrieben. Zitat: „Die zentral verwalteten Sportstätten Olympiapark, Sportforum Hohenschönhausen und Friedrich-Jahn-Sportpark werden zeitnah mit einem Konzept für jeden Standort weiterentwickelt und die Sanierung sichergestellt. Prioritär wird der Friedrich-Jahn-Sportpark zu einer inklusiven Sportanlage entwickelt.“
Angesichts der finanziellen Größenordnung (200 Mio Euro) und der Bedeutung des Vorhabens ist ein planmäßiges und zielgerichtetes Vorgehen unerlässlich. Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen gilt dabei der Grundsatz „erst planen, dann bauen“.
Konkret bedeutet das für den Jahnsportpark folgendes Vorgehen:
1. Ermittlung des Bedarfes der Sportvereine und -verbände sowie der Bezirke Pankow und Mitte. Diese Bedarfsermittlung ist bereits durch die Senatsverwaltung für Sport erfolgt.
2. In einem städtebaulichen Verfahren wird untersucht, wie und wo die Nutzungen und Bedarfe im Bereich des Jahnsportparkes untergebracht werden können. Dazu gehört insbesondere, das Vorhaben in die vorhandene Stadtstruktur mit Mauerpark, denkmalgeschützter Mauer und Max-Schmeling-Halle einzupassen. Dabei sollen auch zusätzliche Flächenpotentiale, wie z.B. die Wendeschleife der Straßenbahn, betrachtet werden.
3. Abwägung der Interessen des organisierten Sportes, des Naturschutzes und der aktuellen Nutzung durch Freizeitsport und Anwohnerschaft.
4. Bei einem Architektur- und landschaftsplanerischen Wettbewerb soll die beste Lösung für die endgültige Gestaltung und die Umsetzung des Inklusionsanspruches gefunden werden.
5. Erstellung der Planungsunterlagen und Baubeginn.
Aktuell befinden wir uns vor Punkt 2.
Die Debatte der vergangenen Monate drehte sich insbesondere um die Frage eines sofortigen Abrisses des bestehenden Cantianstadions. Angesichts der fehlenden Planungen für die konkrete Realisierung des Inklusionssportparkes verbietet sich ein solch überstürztes Vorgehen. Denn es fehlen nicht nur die Planungen für Stadion und neue Gebäude, auch die Einpassung in die historische Stadtlandschaft ist nicht vorbereitet. Genauso muss dringend geklärt werden, welche Elemente des alten Cantianstadions in die Neuplanungen einbezogen werden können oder müssen. Denn es handelt sich nicht um ein Vorhaben auf der „grünen Wiese“, sondern den Umbau eines historischen Ortes an der ehemaligen Grenze zwischen Ost- und Westberlin. Ebenso muss der vorhandene Naturraum in die Abwägungen einbezogen werden. Die Information aus der Sportverwaltung, bis zu 250 Bäume im Jahnsportpark fällen zu wollen, hat viele Menschen beunruhigt. Eine Petition gegen Baumfällungen auf der Plattform open petition hat über 5.000 UnterzeichnerInnen. (https://www.openpetition.de/petition/online/keine-rodung-im-friedrich-ludwig-jahn-sportpark)
Um die weitere Planung und Umsetzung des Inklusionssportparkes zu beschleunigen, hat die Regierungskoalition über den Sommer diverse Fachgespräche geführt und befindet sich auf dem besten Weg zu einer konstruktiven Lösung. Damit der Inklusionssportpark an der Cantianstraße bald Wirklichkeit wird. Denn Inklusion ist tatsächlich bisher viel zu wenig in den Berliner Sportstätten angekommen. Für die bündnisgrüne Fraktion ist klar, dass neben dem Jahnsportpark auch die anderen Stadien und Sportstätten der Stadt dringend zu Orten für alle Menschen werden müssen.
Berlin, den 17. September 2020
Andreas Otto, MdA
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