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05.10.23 –
Rede im Plenum zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der
Fraktion Die Linke "Für eine zukunftsweisende Neuerrichtung der Bauakademie"
Ausgerechnet bei der Bauakademie wollen CDU und SPD dem Bauherren reinreden, wie er auf dem Grundstück bauen soll. Wo sie doch sonst eher zurückhaltend sind, den Investoren reinzureden. Das Grundstück wurde vom Bund gekauft und dieser wird dort mindestens 60 Mio Euro investieren.
Die Bauakademie war so etwas wie der Vorläufer der technischen Hochschulen und Berufsschulen in Berlin, von denen wir heute zehren. Schinkel hat bahnbrechendes geleistet für Berlin, für das Bauen, für die Ausbildung von Baumeistern
Das Handeln von Schinkel war immer geprägt davon, dass er auf der Suche nach Lösungen war für die baulichen Problem der Zeit. Dieser Grundsatz muss auch für uns gelten.
Und was sind die Probleme unserer Zeit? Das ist der Bedarf an Wohnungen und das ist der verantwortungsvolle und sparsame Umgang mit Ressourcen, mit Energie und mit Baustoffen, eben das Bauen im Klimawandel. Das sind die Herausforderungen unserer Zeit. Vor dieser Herausforderung steht auch diese Akademie.
Von Schinkel stammt der Ausspruch: "Europäische Baukunst ist gleichbedeutend mit griechischer Baukunst in ihrer Fortsetzung, keine Maskerade. Das Notwendige der Konstruktion schön zu gestalten, ist Grundsatz griechischer Architektur und muss Grundsatz bleiben für deren Fortsetzung." Schöner kann man es nicht sagen. Wir brauchen Notwendigkeit in der Konstruktion und eine schöne Gestaltung. Das ist Aufgabe der Bauakademie in Berlin.
Die Bauakademie soll Lösungen für die Probleme der Zeit finden und publik machen.
In der Stiftungssatzung heißt es: "Die Stiftung verwirklicht ihre Zwecke insbesondere durch Ausstellungen (Dauer-
und Wechselausstellungen) und andere Veranstaltungen in den Bereichen Bauwesen, Stadtentwicklung, Wohnen und Baukultur (z.B. Foren, Seminare, Labore, Werkstätten) einschließlich des Angebots von Ausbildungs- und
Qualifizierungsmaßnahmen für technische Berufe in den genannten Bereichen."
Da stelle ich mir vor, dass wir dort ein Seminar machen und das Bauen mit Holz und Lehm praktisch ausprobieren - mit dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Herrn Gäbler, Frau Kahlfeldt, Herrn Gräff und den Vorständen von Gesobau und Gewobag.
Am 3. Oktober wurde wieder viel gesprochen über Ost und West. Und es wurde festgestellt, es fehlt an gemeinsamen Projekten. Die Bauakademie kann so ein Projekt sein. Lehmbau aus der Lausitz, Zimmerleute aus dem Schwarzwald, Solarbauer aus Thüringen.
Nachgebaute Gebäude, wie das Schloss, haben wir genug. Wir sollten etwas Neues anfangen für die Zukunft.
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