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01.04.16 –
Die unendliche Geschichte der ICC-Sanierung wird um ein Kapitel reicher. Die neuste "Schätzung" für den begrenzten Kongressbereich liegt jetzt bei 200+90=290 Mio. Senator Geisel hat entdeckt, dass es außer der geplanten Nutzfläche von 10.000 Quadratmetern auch noch um Nebenflächen geht. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Erkenntnis.
Offenbar ist der Koalition kurz vor Toresschluss ihr Vertrag von 2011 in die Hand gefallen. Darin heißt es auf Seite 10: "Das Internationale Congress Centrum (ICC) wird saniert und anschließend in seiner heutigen Funktionalität als zentrales Kongresszentrum weiter genutzt. Während der Sanierung wird auf dem Gelände der heutigen Deutschlandhalle eine Ersatzkongresshalle errichtet, die nach der Wiedereröffnung des ICC im Rahmen der Messeveranstaltungen genutzt wird."
Die aktuelle Debatte zeigt, dass der Senat die gesamte Legislaturperiode verschlafen hat und einfach keine seriöse Planung zur Sanierung des ICC vorweisen kann. In Dutzenden Gutachten wurden seit 2005 Varianten und Kosten untersucht und diskutiert. Zwischenzeitlich hatte die Messegesellschaft das ICC aber durch vernachlässigte Instandhaltung gegen die Wand gefahren und den Schlüssel im Roten Rathaus beim Pförtner abgegeben.
Das ICC ist als Kongressstandort eingeführt und wichtig für Berlin. Insofern ist eine Sanierung sinnvoll und nötig. Die Skandalprojekte BER und Staatsoper haben deutlich gemacht, dass ein Großprojekt ordentlich vorbereitet werden muss. Für das ICC besteht deshalb die Forderung, eine durchgerechnete Planung vorzulegen. Kein Baubeginn bevor die Pläne auf dem Tisch liegen und die Kosten verlässlich veranschlagt werden können.
Wenn der aktuelle Senat dazu nicht in der Lage ist, muss es der nächste machen.
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Aktuelles | im Parlament