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14.05.24 –
Mit den Bündnisgrünen der Brandenburger Fraktion waren wir heute vor Ort in Grünheide. Schwerpunkte des Termins waren die Abwasserreinigung, der geplante Güterbahnhof und die Arbeitsbedingungen nebst Betriebsrat. Die Produktionshallen haben wir natürlich auch gesehen.
95% des Wassers, das Tesla in der Produktion benötigt werden gereinigt und wieder verwendet. Tesla ist damit Pionier im Einsatz eines geschlossenen Wasserkreislaufs. Auslaufsicher sind nicht nur die einzelnen Tanks, sondern auch das ganze Gebäude, in dem die Aufbereitungsanlage untergebracht ist. Sowohl in der Produktion als auch für die Reinigung werden Chemikalien eingesetzt, die nach der Abwasserbehandlung als Sondermüll entsorgt werden. Das Wasser durchläuft die Anlage in ca. 60 Stunden. Pro Stunde können maximal 80 m3 gereinigt werden. Die Filter, ein Modulsatz kostet rund 100.000€, müssen alle fünf Jahre gewechselt werden. 90% des Wassers wird für die Produktion der Autos gebraucht, 10% für die Batterien. Tesla verbraucht ca. 500.000 m3 Wasser pro Jahr. Wovon weniger als die Hälfte in die Produktion geht. Der größere Teil versorgt die Sanitäranlagen der Mitarbeiter*innen und wird über eine normale Abwasserkanalisation entsorgt. Und das ist nicht gerade wenig. Tesla beschäftigt zurzeit rund 12.000 Mitarbeiter*innen. Davon arbeiten 8.000 in der Produktion und 4.000 im Office im Bereich Sale und Service. 60% der Beschäftigten kommen aus Berlin hierher zur Arbeit, 30% aus Brandenburg und ca. 5% aus Polen.
Die Produktion läuft auf Fließbändern in zwei Etagen. Überall hängen Hinweisschilder, welche die Beschäftigten dazu auffordern freundlich zueinander zu sein, keine Gegenstände herumstehen zu lassen, und den Müll zu trennen. Gearbeitet wird im Dreischichtbetrieb, in der Gießerei im Vierschichtbetrieb. Pro Schicht gibt es eine halbe Stunde Pause. Am Ende rollen die Autos dann, poliert und endgeprüft, durch ein leichtendes Tesla-Tor und auf einen Parkplatz. Die Mitarbeiter*innen im Officebereich sitzen platzsparend in Großraumbüros Computer an Computer.
Die Geschäftssprache im Werk ist deutsch und englisch. Bei Versammlungen wird übersetzt, auch für Gehörlose. Im Werk arbeiten 141 Schwerbehinderte. Es gibt einen gewählten Betriebsrat mit 39 Mitgliedern. Auch dieser ist mehrsprachig neben deutsch auch auf englisch, polnisch, türkisch und arabisch aktiv.
Zurzeit sind 250 Azubis tätig. Damit ist das Werk schon jetzt einer der größten Ausbildungsbetriebe in Brandenburg. Perspektivisch sollen es bald 1000 Lehrlinge sein.
Das Durchschnittsalter der Beschäftigten ist Mitte Dreißig. Von daher gibt es auch eine hohe Nachfrage nach Weiterbildungsmöglichkeiten und Kinderunterbringungsmöglichkeiten. Es wird über den Bau einer werkseigenen Kita nachgedacht.
Geplant ist außerdem die Anbindung des Werks an die Schiene. Dazu müssen Schienen umgelegt werden und das Gelände erweitert werden, um einen neuen Bahnhof zu bauen.
Tesla-Werk in Grünheide
Eine ganze Kleinsatdt pendelt hierher täglich zur Arbeit
Ein für den amerikansichen Markt entworfener Prototyp. Kann man so "Petrolheads" Elektroautos schmackhaft machen?
Empfangshalle für Besucher
Kategorie
Berlin-Brandenburg